„Aus uns ist ja schliesslich auch etwas geworden ….“

Böse Zungen haben schon behauptet, ich würde all meine Kritik, vor Allem im Zusammenhang mit Corona auf die Schulen konzentrieren. Da ist ein Funken Wahrheit dran, allerdings liegt die Ursache darin in der Politik. Es liegt ja nun auf der Hand, daß an dem ganzen Bild, das von der Irrelevanz von Schulen in der Pandemie gezeichnet wird, ein dicker Fehler ist. Eine Menge Menschen fragen sich, warum über das Verlängern von Winterferien gesprochen wird, wenn die Schule ja eigentlich ein magischer Ort ist, in dem es keine Pandemie zu geben scheint. Daß in der Tagespresse immer wieder Schulen mit Ausbruchsgeschehen erwähnt werden, kann das ja eigentlich gar nicht stimmen. Es tut mir körperlich weh, daß diese offensichtlich widersprüchlichen Zusammenhänge nicht in Regierungserklärungen oder Pressekonferenzen angesprochen und erklärt werden.

Digitales Lernen könnte so schön sein …

Denn ja, die deutschen Schulen, zumindest seht viele, sind nicht digitalisiert. Und wenn ich in der Zeitung lese, wie Politiker das Thema Digitalisierung in der Bildung gleichsetzen mit „WLAN flächendeckend in der Schule“ dann weiß ich auch, woran das liegt. Selbiges ist nämlich BLÖDSINN. Digitalisierung in der Bildung ist nämlich ebenso komplex, wie einen Flughafen zu bauen und nicht geeignet, von (Digitalisierungs)-Amateuren gesteuert zu werden.

Digitalisierung in der Bildung ist: Lernportale evaluieren und einführen, Lerninhalte einkaufen, Prozessdigitalisierungen planen und umsetzen wie ausfüllbare Dokumente, e-Assessment-Systeme testen und anschaffen. Und natürlich das SCHULEN der Lehrkräfte, das GEWINNEN der Lehrkräfte für den Einsatz von Medien, Lehrern die Angst nehmen, sich mit aufgezeichneten Lerninhalten selber redundant zu machen, denn das wird nicht passieren. Die neuen Wege zu Lernen erfordern neue Betreuungskonzepte, neue pädagogische Ansätze im Umgang mit Schülern und mehr Einzelbetreuung – für die nur dann ausreichend Zeit vorhanden sein wird, wenn eine MathelehrerIn denselben Inhalt nicht alle 2 Jahre erneut einer Klasse vortragen muss, sondern sich um die Schüler als Individuen kümmern kann.

Ohne klare Positionierung der Politik und der Kultusminister auf dieser Seite der Digitalisierung, wird es aber keine längst überfällige Digitale Revolution in den Schulen geben. Ich habe den Eindruck, man fiebert in den Kultusministerien dem Vorhandensein des geeigneten Impfstoffes entgegen, damit man schnellstmöglich wieder zu Zettel und Stift zurückkehren kann. Wie vor 30 Jahren, das haben wir nämlich schon immer so gemacht und aus „uns ist ja schliesslich auch etwas geworden“.

Kopf –> Tisch.

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