Nach intensiver Diskussion und Abwägung der Risiken halten wir es für unverantwortlich, eines unserer Kinder zur Zeit in die Schule zu schicken – oder zu bringen und abzuholen.
Ich selber gehöre zu einer Risikogruppe, allerdings ist es auch möglich, daß wir alle bereits Corona durchgemacht haben. Der Test bei meiner Frau war negativ, der durchführende Arzt zweifelt jedoch an dem Testergebnis. Wir alle haben mehr oder weniger milde und schwerere, aber keine bedrohlichen Symptome durchgemacht – sind wir nun ansteckend oder nicht ? Sind wir immun oder nicht ?
Das Problem in der aktuellen Situation ist, daß weder das RKI noch wir noch Virologen und Epidemiologen genug über das Virus wissen, um definitive Aussagen zu treffen. Dr. Drosten hat zu den Öffnungen bemerkt: „ Die jetzigen Diskussionen suggerieren eine Sicherheit, die es gar nicht gibt“. Das einzig Vernünftige ist, den Fachleuten Zeit zu verschaffen um Antworten zu finden – Antworten auf die Fragen der Wiederansteckung, Antworten auf Fragen zu dauerhaften Organschädigungen, Antworten auf die Frage der neurologischen Komponente, Fragen zur Immunität, zur Anlagerung an Aerosolen etc.
Der Umstand, daß Kinder heute in Gruppen (!) ihre Unterlagen auf dem Lehrerparkplatz der Schule meiner Kinder abgeholt haben und gut gelaunt schnatternd keinen Sicherheitsabstand eingehalten haben, zeichnen mir ein Bild davon, wie sorglos auch manche Eltern zu sein scheinen.
Wir haben uns vorgestellt, wie 15 Kinder in einem Klassenraum – versehen mit Gesichtsmasken – versuchen, dem Unterricht zu folgen OHNE sich auch nur ein einziges Mal auf die Maske zu fassen – und falls das geschehen ist, sind die Hände zu desinfizieren, bevor sich ins Gesicht gefasst werden kann. 30 Minuten lang vielleicht machbar, als Erwachsener unter hoher Anstrengung und Konzentration. Dabei Lernen ? Halte ich für sehr schwierig und das Risiko nicht wert. Ich nehme an, der Lehrer oder die Lehrerin trägt keine Maske, wie sollte sonst auch verständliches Sprechen möglich sein. Ein einziger Nieser dieser Person kontaminiert den ganzen Klassenraum in 3-5 Sekunden. Dabei können Viren auch über die Augenflüssigkeit aufgenommen werden – oder sind Gesichtsschilde geplant? Dabei stellt sich zudem die Frage: Sind die Lehrerinnen und Lehrer alle getestet ? Falls ja, wann ? Am Vortag ? Hatten diese Kontakt zu eigenen Familienmitgliedern oder zu ungetesteten Personen in der Zwischenzeit ?
Ich fordere, daß man die Pläne zum Präsenzunterricht sofort aufgibt, um Zeit und Energie in alternative Unterrichtsformen zu investieren. Lehrer die Lehrvideos aufzeichnen, Online-Tests, Video-meetings für Fragerunden und digitale Lernplattformen wie z.B. Moodle. Das ist, was wir schon seit Jahren brauchen, jetzt mehr als dringend. Nur weil der Weg zu Präsenzunterricht mit Hygieneauflagen sich eher anfühlt wie das Leben vor der Pandemie, ist es gerade deswegen gefährliches Flickwerk. Man kann nicht hergehen, und bei Sturmwarnung die Schule schließen und bei einer weitaus konkreteren Bedrohung wissentlich ein hohes Infektionsrisiko in Kauf nehmen – mit bisher völlig unbekannten Folgeeffekten, die auch nach Genesung von Corona zum Tod führen könnten und können. Zudem scheint es genetische Marker zu geben, die über einen Schweren Verlauf der Infektion entscheiden können.
„Die Eltern wägen den Schulbesuch ab und verantworten diesen auch„
Sie sollten die Gesundheit der Kinder, der Lehrer, der Eltern und Angehörigen nicht leichtfertig dem Erreichen eines Lernzieles unterordnen. Die Deutschen werden im Schnitt 80,99 Jahre alt, Wehrpflicht und Zivildienst sind abgeschafft – ein wiederholtes Jahr, dafür aber gesund ohne Folgeschäden einer Infektion, der man ungeschützt ausgesetzt war tut nicht weh und schadet nicht im Lebenslauf.
Der Einschlag auf den Arbeitsmarkt kommt in 2-3 Monaten, dann beginnt auch die Pleitewelle. Falls unseren Medizinern und Wissenschaftlern kein kleines (oder großes) Wunder gelingt müssen wir uns darauf einstellen, für eine ganze Weile mit den Einschränkungen zur Verlangsamung der Pandemie zu leben.
Bitte Überdenken Sie ihre Entscheidung zum Präsenzunterricht. Es ist falsch und ganz klar gegen den Rat der führenden Mediziner, schlicht darauf zu hoffen, daß es schon gutgehen wird.